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Abt Mauritius Knauer – wer war das?

Der Namensgeber unserer Schule ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Weismain.

Geboren wurde der spätere Abt des Klosters Langheim am 14. März 1613 in Weismain als Sohn der Eheleute Moritz und Barbara Knauer.

Nach seiner Schulzeit im Collegium Ernestinum in Bamberg, trat er 1630 dem Zisterzienserorden im nahen Kloster Langheim bei. In den Wirren des 30jährigen Krieges wurde Knauer in die Zisterze Heiligenkreuz im Wienerwald geschickt. In seiner österreichischen Zeit studierte er in Wien und wurde dort 1640 zum Priester geweiht.

Nachdem er wieder nach Langheim zurückgekehrt war, erfolgte rasch sein Aufstieg bis zum Vorsteher des Klosters. 1649 wurde er zum Abt gewählt.

In seiner Amtstätigkeit musste er einerseits die Rechte seines Klosters gegenüber dem Hochstift Bamberg behaupten (1652 ließ ihn der Bamberger Bischof verhaften und hielt ihn zwei Monate gefangen) und andererseits die wirtschaftliche Lage des Klosters, die durch den 30jährigen Krieg darniederlag, wieder auf die Höhe bringen.

Im Zuge dieser Maßnahme entstand auch das Werk „Calendarium Oeconomicum practicum perpetuum“, das später in abgewandelter Form als „Hundertjähriger Kalender“ bekannt wurde. Von Knauer selbst war dieser Hauskalender nicht zur Veröffentl­ichung vorgesehen, sondern sollte eine Hilfe für die umfangreichen landwirtschaftlichen Betriebe des Klosters sein. Dabei kombinierte er die traditionelle Vorstellung von einem (durch die sieben Ptolemäischen Planeten bestimmten) siebenjährigen Wetterzyklus mit genauen Wetterbeobachtungen, die der vielseitig interessierte Abt in den Jahren 1652-1658 anstellte.

Gedruckt wurde der Kalender erst 1704, der Titel „100jähriger Kalender“ geht vermutlich auf den Erfurter Buchhändler Weinmann zurück.

Am 9. November 1664 starb Mauritius Knauer in Langheim.